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22. Februar 2021

Horst Gies (MdL) und Petra Schneider fordern eine „bessere Bildungsperspektive für Kinder“

Horst Gies führt hierzu aus: „Die FAZ hatte unlängst über eine Grundschule in Ludwigshafen berichtet. Notbetreuung, erste Klasse. Neun der 20 Kinder sprechen kein Deutsch. Viele können nicht einmal einen Stift richtig halten, berichten die Lehrer. Zuletzt seien ja auch der Kindergarten und damit die Vorschulbildung ausgefallen.“ Das hat seiner Meinung natürlich zum Teil mit dem häufigen Ausfall von Präsenzunterricht durch die Pandemie zu tun. Aber dies sei nicht der einzige Grund. Es seien eben auch schon vor der Pandemie Fehlentscheidungen in der Bildungspolitik durch die Landesregierung getroffen worden.

So sei z.B. in der Antwort der Regierung auf eine große Anfrage der CDU zur Einschulungsuntersuchung herausgekommen, dass im Schuljahr 2009/10 etwa 12% der Schüler der ersten Klassen  Förderbedarf in verschiedenen Bereichen hatten. Inzwischen liege dieser Anteil bei 20%. Im Wesentlichen verstärkte sich der Bedarf durch einen Mehrbedarf für sprachliche Förderung von ausländischen Schülerinnen und Schülern, also Kindern mit Migrationshintergrund. Für diese Kinder hatte die CDU schon seit langem zusätzlichen Sprachförderunterricht in den Kindertagesstätten gefordert und einen sprachlichen Eingangstest zum Schulbeginn der ersten Schuljahres. Dies wurde, so Gies, immer von der Landesregierung abgelehnt.

Von daher sei es auch klar, dass die Förderung der gesamten Klasse für die Lehrerinnen und Lehrer ausgesprochen schwierig sei. Sie müssten die Kinder ja erst einmal auf ein zumindest einigermaßen gleiches sprachliches Niveau bringen. Dafür gebe es dann aber zu wenig Unterrichtsstunden im Fach Deutsch und zu wenig zusätzliche Förderstunden, die den Kindern mit sprachlichen Schwierigkeiten zugute kämen. Es sei deshalb nicht verwunderlich, dass die Kinder in entsprechenden Überprüfungen am Ende des dritten oder vierten Schuljahres Probleme mit Rechtschreibung und Ausdruck hätten. Von daher fordert die CDU hier auch eine zusätzliche Deutschstunde wöchentlich und Förderstunden. Auch das „Schreiben nach Gehör“ soll in den Schulen nicht mehr Anwendung finden, da dies die aufgezeigte Problematik nur verschärft.

Horst Gies: „Das ist aber nur ein Ausschnitt aus dem Alltag in Rheinland-Pfalz. Bei der Digitalisierung der Schulen hapert es weiterhin. Nur wenige Schulen in Rheinland-Pfalz haben die für den digitalen Unterricht ausreichende Breitbandanbindung von 1 Mbit pro Schüler. Das berichtet z.B. die Rhein-Zeitung. Von 1400 Schulen erreichten im September 2020 nur 18 Prozent diese Zielgröße. 49 Prozent verfehlten das Ziel weil sie nicht an entsprechende Glasfaser- oder Kabelnetze angeschlossen waren.“ Auch hier will die CDU bei einer Regierungsübernahme schnellstens Abhilfe schaffen.

Die Kandidatin für den Landtag Petra Schneider, die gerne Guido Ernst nachfolgen möchte ergänzt: „Corona wird zur neuen sozialen Frage. Im Moment entstehen soziale Probleme, die riesigen Sprengstoff für die Gesellschaft bergen. Kinder aus bildungsfernen Haushalten werden abgehängt. Und die Corona-Politik der Regierung Dreyer ist alles andere als überzeugend. Um ein bestmögliches Lernen bei möglichst wirksamer Eindämmung des Einflusses der Corona-Pandemie zu erreichen darf aber der Lernerfolg unserer Kinder und Jugendlichen nicht gefährdet werden. Präsenzunterricht mit Qualität ist, wenn irgend machbar, zu ermöglichen. Ansonsten sind aber alle Anstrengungen darauf zu richten, Kompensationsangebote im Unterricht wie Wechselunterricht, Hybridunterricht oder funktionierenden Distanzunterricht zu schaffen.“

Horst Gies ergänzt: „Umso erstaunlicher ist es, dass die Landesregierung die Zeit nach dem ersten Lockdown im vergangenen Frühjahr nicht genutzt hat, um die Infrastruktur so zu verbessern, dass ein flächendeckender Unterricht möglich ist. Anspruch und Wirklichkeit liegen hier sehr weit auseinander. Besonders negativ wirkt sich dies für Schülerinnen und Schüler aus, die aus Familien kommen, in denen Eltern nicht in der Lage sind, entstehende Lerndefizite aufzuarbeiten. In der Konsequenz führt dies zu einer zunehmenden sozialen Spaltung.“

Nach der gemeinsamen Auffassung von Horst Gies und Petra Schneider seien umfassende technische Unterstützungen an den Schulen erforderlich, so dass sich Lehrerinnen und Lehrer auf das Wesentliche konzentrieren können, nämlich die Vermittlung von Unterrichtsinhalten. „Grundvoraussetzung ist aber die Stabilität der Datenleitungen und eine Ausstattung unserer Schulen mit leistungsfähigen WLAN-Verbindungen. Schließlich möchten wir vermeiden, dass für bestehende Defizite Schulen und Lehrpersonal  verantwortlich gemacht werden. Das größte Engagement hilft nicht, wenn es an der notwendigen Infrastruktur fehlt.

Zusammenfassend brauchen nach Meinung der CDU Politiker die Schulen kleinere Klassen, dafür benötige man dringend mehr Personal. Dies würden auch die Eltern den Politikern immer wieder sagen. Und man müsse auch ein stärkeres Augenmerk auf die Schulsozialarbeit lenken, erst recht nach der Pandemie sollte hier mehr erfolgen.