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Unternehmerrinnenpreis: „Eine bloße Auszeichnung ist zu wenig!“
Unternehmerrinnen sind in Rheinland-Pfalz immer noch unterrepräsentiert. Hinter lediglich einem Drittel aller Unternehmensgründungen stehen Frauen. Um mehr Frauen zur Selbstständigkeit zu bewegen, schlugen die Landtagsfraktionen von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN, SPD und FDP nun die Ausschreibung eines so genannten „Entrepeneurship-Preises“ exklusiv für Gründerinnen vor. Das Ziel: Geschäftsführende Frauen sollen mehr Anerkennung erhalten. Außerdem soll dadurch die Quote von Neugründungen mit weiblicher Unternehmensspitze steigen. „Gute Idee,“ sagt Petra Schneider, Landtagsabgeordnete im Wahlkreis 13. „Doch haben die ausgezeichneten Frauen wirklich einen Mehrwert davon?“, fragt sie. Denn handfeste Vorteile verspricht das vorgeschlagene Konzept des Preises nicht. „Ich vermisse hier ein Preisgeld, Fortbildungs- und Beratungsmaßnahmen, Lotsensysteme und Plattformen zur Unternehmenspräsentation!“, so Schneider. „Wenn ein solcher Preis nur eine Plakette an der Wand des Firmengebäude und eine Möglichkeit für einen Fototermin darstellt, ist das Ziel klar verfehlt!“, zeigt sich Schneider irritiert. Während die Vorlage für rheinland-pfälzische Unternehmen wie ein warmer Händedruck klingt, machen es andere Bundesländer bereits besser. So gibt es in Baden-Württemberg mit dem „Female Founders Cup“ ein Konzept für einen Unternehmerinnenpreis, der sich auch lohnt. Ausgezeichnete Unternehmen erhalten Unterstützung bei der Firmenpräsentation und beim Marketing. Auch ein Preisgeld wird ausgelobt. „Ein solches Konzept brauchen auch Unternehmerinnen in Rheinland-Pfalz.“ Denn nur so können echte Vorteile generiert und engagierte Frauen für den Schritt in die Selbständigkeit ermutigt werden. Ihren Einwand trug Petra Schneider auch im Plenum des Landtags vor. Die Forderung der Christdemokratin war eindeutig: „Ruhen Sie sich nicht auf einer bloßen Auszeichnung aus! Es gibt noch sehr viel mehr zu tun, um Frauen für die Selbstständigkeit zu begeistern.“