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Handwerk: Fachkräfte fördern und Bürokratie abbauen
Petra Schneider ist sich sicher: „Das Handwerk ist ein wichtiger Arbeitgeber und trägt zu einer funktionierenden Wirtschaft in unserer Region bei.“ So lautete das Fazit der Landtagsabgeordneten im Wahlkreis 13 nach einem Gespräch mit Ralf Hellrich, Geschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz, und Anja Obermann, Geschäftsführerin der Handwerkskammer Rheinhessen. Probleme hat die Branche dennoch. „Die Auftragsbücher sind übervoll und es kommen zu wenig Fachkräfte nach“, sagt Schneider. Als Beispiel bringt sie die Ausbildungssituation im Kreis Ahrweiler an: Nur ein einziger Maurer-Azubi machte im Sommer 2021 an der Berufsbildenden Schule in Bad Neuenahr-Ahrweiler seinen Abschluss. Und das, so Schneider, ist ein Zustand, der dringend verbessert werden muss. „Es müssen wieder junge Menschen für das Handwerk begeistert werden“. Dies gelingt nur, wenn der Stellenwert der Branche wächst und die handwerklichen Berufe mehr Wertschätzung erfahren. „Wir benötigen gerade nach der Corona-Krise wieder mehr Berufsinformationstage an Schulen.“ Diese Forderung unterstrichen auch die CDU-Mitglieder des Wirtschaftsausschusses Dr. Helmut Martin und Michael Wagner. Außerdem muss das Handwerk digitaler werden, um gerade die kleinen Handwerksbetriebe zukunftsfähig aufzustellen. „Hierzu bedarf es einer vielfältigeren Förderung des Landes. Bestehende Förderprogramme, wie der „Digiboost“ und der Meisterbonus reichen nicht aus und sind einfach zu wenig.“, sagt Schneider. Gerade nach Corona dürfen den Betrieben keine zusätzlichen bürokratischen Hürden in den Weg gestellt werden. Grundsätzlich gilt: „Damit sich das Handwerk entwickeln kann, braucht es digital fitte Firmen, gut ausgebildete, junge Menschen und einen Abbau der Bürokratie!“, so Schneider in Richtung Mainz. Um das Thema zu vertiefen, hat Schneider mit den HWK-Geschäftsführern im Mittelstands-Digitalzentrum Koblenz einen Informationstermin vereinbart. Dass junge Menschen Spaß an handwerklichen Themen haben, hat sich deutlich bei den Aufräumarbeiten im Ahrtal gezeigt. „Ich habe viele Jugendliche und junge Erwachsene erlebt, die mit Freude handwerklich anpacken“, weiß Schneider. Die Motivation für einen bedeutenden Schritt des Handwerks in Richtung Zukunft sei also da, sagt sie. „Jetzt gilt es, den Nachwuchs auch beruflich für die Branche zu begeistern“. Ein möglicher Ansatz dafür wäre die Einführung eines freiwilligen praktischen Jahres in den Handwerksberufen.